Warum reisen wir einmal jährlich nach Graz? Wegen der Designhochburg Graz? Wegen den kulinarischen Genüssen? Wegen dem Fifteen Seconds-Festival? Wollen wir einfach nur drei Tage raus aus dem Alltag? Oder einfach nur ein gemeinsamer Trip mit dem gesamten Team als Fortbildungs- und Erlebnisreise? Es ist wohl genau diese Mischung, die diese Reise so besonders macht. Seit Jahren reisen wir zum Fifteen Seconds Festival nach Graz. Gegründet 2014 von Thiemo Gillissen und Stefan Stücklschweiger, ist diese interdisziplinäre Veranstaltung heute Gastgeber für rund 6.000 neugierige Geister.

Eine inspirierende Reise zur Neuauflage 2019

Erstmals entschlossen wir uns, Kunden und Freunde mit auf die Reise zu nehmen und eine kleine aber feine Inspire-Tour zu veranstalten. Gemeinsam in der Gruppe reisten wir so nach Graz zur Neuauflage des Fifteen Seconds-Festival. Neue Themenbereiche wie Science oder Mobility, ergänzten die bewährten Inhalte wie Marketing, Kultur oder Digitalisierung. Aber es sind nicht nur die Bühnen und die rund 300 Speaker, die dieses Festival so besonders machen: es ist vor allem die Atmosphäre. Die Mischung aus Talks, Workshops, Expo, Startups, Kulinarik, Designermarkt, Kunstausstellung und die vielen detailvierliebten Highlights, lassen das Festival in eine unvergleichbare Ebene schießen.

Und mit der Rekordbesucherzahl von über 6.000 Besuchern bleibt das Festival immer noch gemütlich, greifbar und erlebbar. Und das ist eine Kunst für sich.

Wie also erlebten wir das Fifteen Seconds – Festival 2019?

Nach einem kurzen Fußmarsch von unserem Hotel (Roomz Graz) zur Messe Graz, warteten bereits hunderte von Menschen auf den Einlass. Um Punkt 9:00 Uhr ging es los und wir fanden uns in einer Menge an gespannten Besuchern wieder, die auf die Registrierung warteten. Nach dem Einlass wurden wir von dem bekannten dunklen Ambiente gepaart mit DJ und Deep House begrüßt. Wir waren daheim.  Schnell den Festival Pass umgehängt, das Armband übergestreift und schon ging es über einen kleinen Freibereich ins „Land of Curiousity“. Nach „Landeintritt“ ging es los mit der Reizüberflutung. Hier die StartUps, dort der Food Market und mitten drin wieder jede Menge fantastischer Unternehmen wie zum Beispiel dem Bäcker Martin Auer, der die Gäste zum Frühstück mit seinen leckeren Backwaren verköstigte oder J. Hornig, der an kleinen Paletteninseln kostenlose Kaffeespezialitäten ausgab. Es gab eine Google-Bühne, WRC-Rallye-Fahrzeuge hier und stets die Möglichkeit, sich mit frischen Getränken auszustatten. Es ist wie erwartet wieder die großartige Atmosphäre, die wir den Rest des Jahres missen! Nach dem offiziellen Opening durch die Gründer, splitteten wir uns auf und suchten uns unsere favorisierten Speaker auf den unterschiedlichsten Bühnen und Tracks. Wir lauschten den Machern der Frankfurter Buchmesse über die Verwandlung der Bücherwelt, holten uns Infos von Experten des CERN und saugten somit auch mal Themen auf, die recht weit weg sind von unseren Steckenpferden wie Marke oder Unternehmenskultur. Ganz nach dem Motto „Wer nur was von Marke versteht, versteht Marken nicht“. Es ging um die bewusste Erweiterung unserer Perspektiven, die neue Sichtweise auf uns und unsere Arbeit. Während den Pausen ging es zu den wirklich besonderen Food Trucks, die neue Kulinarik zauberten. Und natürlich durfte auch das eigene Erlebnis mit digitalem Fallschirmsprung, Bällebad tauchen und das Beobachten des Wachstums von Hanfpflanzen durch ein innovatives Gewächshaus nicht fehlen. Fleißig sammelten wir auch Infos und Highlights in unseren Goodybags. Nach einem langen Tag mit sehr viel Input versammelten wir uns wieder als Gruppe und ließen den Tag zusammen beim gemeinsamen Abendessen ausklingen. Wir diskutierten über den neuen Input, denn davon gab’s reichlich.

Am zweiten Tag fokussierten wir uns auf die Growth- und Culture-Stage. Beginnend mit Stephen Gates, der fast schon zum festen Inventar des Festivals gehört, und mit „Exist Loudly“ für mehr Ehrlichkeit und zugleich Aufmerksamkeit aufrufte. Danach machten wir es uns vor der besagten Culture-Stage gemütlich, schließlich wollten wir von hier aus den nächsten vier oder fünf Vorträgen lauschen. Arsmedium sprach über die Unternehmenskultur, Marcel Loko von „Zum goldenen Hirschen“ rufte zur Kreativierung auf und Drew Dudley ließ tief in seinen Ansatz „One Day Leadership“ blicken und begeisterte das Publikum. Fun Fact: den Vorträgen der Culture-Stage konnte man nur über separate Kopfhörer lauschen. Hat was von Silent-Disco und wurde hier auch Silent-Stage genannt. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es dann erneut zur Culture-Stage und wir lauschten sowohl Facebook-Designer Josh Higgins, der über die Entwicklung der Unternehmenskultur bei Facebook referierte, als auch den Machern der Taschenmanufaktur Freitag, die auf eine besondere Unternehmenskultur sehr viel Wert legen. Der letzte Culture-Speaker kam von XING, die sich als New Worker bezeichnen und spannende Einblicke und Tipps für die New-Work-Generation gewährten. Bevor wir uns dann die letzten Drinks gönnten und einem verrückten Professor auf der Main-Stage folgten, besuchten wir noch die Mobility- und Technology-Area, und schnappten dort auch die ein oder andere Idee auf, die zwar Abseits von unseren alltäglichen Themen liegen, aber trotzdem dazu anregen, neue Wege zu denken und zu gehen. Leider ging es jetzt aber schon wieder Richtung Ausgang, wir setzten uns in unseren Shuttle-Bus und traten die Heimreise an.

Es waren zwei Tage Input. Zwei Tage eintauchen in eine Welt, die uns jedes Jahr aufs Neue begeistert und uns in unserem Weg bestätigt. Zwei Tage, in denen wir unter Gleichgesinnten sind und über unsere Themen sprechen können. Zwei Tage, die uns die Möglichkeit geben, neue Themen zu suchen, zu finden und zu verwerten. Zwei Tage, die sich sicherlich im nächsten Jahr wieder ähnlich abspielen werden. Aber auch zwei Tage, die uns folgende Learnings mit nach Hause gaben:

  1. People over Profit: Der Mensch wird mehr und mehr in den Mittelpunkt gerückt. Trotz oder gerade wegen der Digitalisierung.
  1. Unternehmenskultur wird wichtiger denn je: Wer nicht in die Unternehmenskultur investiert, wird die Zukunftsprobleme wie Führungskräftemangel, Digitalisierung oder Globalisierung nicht lösen können.
  1. New Work ist Führungsaufgabe: Dabei geht es um mehr als nur um Obstkörbe oder Kickerkästen. Es geht um die Gestaltung eines Umfeldes, in dem man Menschen fachlich und persönlich fordern und fördern kann. New Work ist die Arbeitswelt von morgen. Es lohnt sich, hier genau hinzuhören.
  1. Es geht um den Rahmen und den Inhalt: Sein oder Schein. Schein oder Sein. Egal! Es geht um Inhalt und den richtigen Rahmen dafür. Es geht um diese Gleichung, wenn wir künftig erfolgreich sein wollen.
  1. Menschen begeistern Menschen: Es gibt Menschen, die können andere Menschen einfach mitreißen, begeistern und aktivieren. Menschen machen den starken Unterschied zwischen Information und Umsetzung.
  1. Spielerisch lernen: Auf welchen Ständen waren wir am meisten vertreten? Welche Areas begeisterten uns wirklich? Es sind diese Anbieter, die den Menschen mitnahmen. Spielerisch mit Übungen, Testbereichen und echt neuen Erlebnissen.

#fifteenseconds #lebeidentität #fs2019

Bild: Fifteen Seconds